Bauhaus Universität Weimar

Produktdesign, Fakultät Gestaltung

In meiner Zeit als Gastprofessor (2012 - 2014) an der Bauhaus-Uni Weimar, entstanden zahlreiche studentische Arbeiten im Projektstudium wie auch bei den Erstsemestern.

Einen kleinen Teil möchte ich an dieser Stelle zeigen. Schwerpunkt meiner Arbeit in der Lehre war das Industrial Design.







Sommersemester 2014 - "Hot Cut"

Entwicklung einer CNC gesteuerten Heißdraht-Schneide für den Designmodellbau


Thematische Einleitung:

Modelle sind eine der wichtigsten und anschaulichsten Ausdrucksformen von Produktdesignern. Über Modelle werden Ideen und Visionen lebendig. Sie werden mit allen menschlichen Sinnen erfahrbar und sind deshalb sehr wichtig im Studienverlauf des Produktdesigns - ob Prototyp, Designmodell oder Mock-up. Je nach Anforderung werden unterschiedlichste Materialien und Techniken verwendet. Einer dieser Techniken ist der Modellbau aus thermoplastischen Kunststoffen wie Polystyrol (PS). Polystyrol wird in unterschiedlichen Formen angeboten z. B. in Platten, Profilen oder als geschäumte Blöcke. Geschäumtes PS finden im Designmodellbau sehr häufig Verwendung. Daraus können wir mit Hilfe einer Heißdrahtschneide sehr schnell und einfach Modelle erstellen, die eine hohe Aussagekraft besitzen.


Das Projekt „HOT-CUT“ beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, PS-Schäume schnell und präzise mit einer computergesteuerten (CNC) Heißdrahtschneide zu bearbeiten. Dazu werden wir bestehende Techniken analysieren und versuchen in Experimenten neue, bisher nicht gedachte Lösungen zu finden. Bei der technischen Entwicklung der CNC Heißdrahtschneide werden wir auch auf Wissen aus den Szenen „Open Source“, „Open Design“ und „Hardware-Hacks“ zurückgreifen. Dieses Wissen werden wir weiterentwickeln, und an die speziellen Modellbau-Anforderungen eines Produktdesigners anpassen. Dabei steht die interdisziplinäre Teamarbeit im Mittelpunkt, sowie unsere entwerferische und erfinderische Vorgehensweise.

 

Die Aufgabe ist es, einen CNC gesteuerten multifunktionale Heißdrahtschneide für den Designmodellbau zu entwickeln. Die Teambildung erfolgt durch das Setzen eigener Schwerpunkte nach Interessenlage (Softwareprogrammierung, Mechanik und Design). Das vernetzte, interdisziplinäre Arbeiten zwischen den Teams ist für das Gelingen ebenso von Bedeutung, wie der intensive Ergebnisaustausch zwischen den Teams im Plenum.

Dazu wollen wir drei Gruppen formieren, welche interdisziplinär zusammenarbeiten werden. Die Gruppen werden drei unterschiedliche Kompetenzfelder zugeordnet.


1. Gruppe: Mechanical Engineering

2. Gruppe: Software & Interface

3. Gruppe: Industrial Design

 

Jede Gruppe steht für ein eigenständigen Entwicklungsbereich und arbeitet eigenverantwortlich am gestellten Thema. So werden wir auf der Controller-Plattform „Arduino-Uno“ basierend und mit Hilfe der Software-Entwicklungsumgebung „Processing“, die Steuerung des CNC-Cutters erstellen. Die mechanischen Komponenten wie z. B. Aluminiumprofile, Linearführungen sowie Schrittmotoren usw. werden wir im Entwicklungsprozess zusammenstellen und in Experimenten testen.

 

Das Ziel von „HOT-CUT“ ist es, den Entwicklungsgegenstand in seiner Komplexität zu erfassen und in ein funktionierendes Produkt zu überführen. Die mechanische Konstruktion ist dabei ebenso von Bedeutung, wie die ganzheitliche Erfassung (Nutzerführung, Gebrauchswert, Ergonomie, usw.) und die softwareseitige Umsetzung der Anforderungen in ein entsprechendes Interface (Software-Treiber). Durch erfinderische Vorgehensweisen im Team wollen wir eine produktive Arbeitsumgebung schaffen. Hierzu werden wir mit den verschiedenen Arbeitsweisen und Darstellungstechniken eines Produktdesigners (Skizzen, Renderings, Modelle, Funktionsprototypen) arbeiten. Das Erstellen eines Phasenplans, der die Zerlegung der Gesamtaufgabe in einzelnen Arbeitsschritte der Teams beinhaltet, ist ebenso Gegenstand des Projektes, wie ein daraus abgeleiteter Zeitplan. Alle gestellten Teilaspekte sollen in einen „Design-Prototypen“ münden.